Montag, 2. Juni 2008

Fünfte Frage

Rheuma kommt aus dem Griechischen und bedeutet eigentlich einen ziehenden, reißenden Schmerz. Heute verstehen wir darunter alle Krankheiten im Bereich des Bewegungsapparates (z.B. Gelenke, Gelenkkapseln, Knochen, Muskulatur oder Sehnen), die nicht durch eine Verletzung oder durch tumoröse Veränderungen hervorgerufen worden sind.

"Rheuma" ist damit keine Diagnose im engeren Sinne, auch keine einheitliche Krankheit. Vielmehr fallen unter den Oberbegriff "Rheuma" etwa 400 einzelne Erkrankungen, die sich zum Teil ähneln, die aber zum Teil auch völlig unterschiedlich sind, in ihrer Ursache, der Art ihrer Symptome, aber auch in ihrem Verlauf, in ihrer Behandlung und in ihren Folgen.

Rheumatische Erkrankungen beschränken sich zudem nicht allein auf den Bewegungsapparat. Da "Rheuma" eine Erkrankung von Bindegewebsstrukturen ist und Bindegewebe praktisch überall im Körper vorhanden ist, können fast alle Organe im Körper bei einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung beteiligt sein.

So gibt es beispielsweise

rheumatische Augenentzündungen (z.B. Regenbogenhautentzündung oder Lederhautentzündung)
rheumatische Rippenfellentzündungen
rheumatische Herzbeutel-, Herzklappen- oder Herzmuskelentzündungen
rheumatische Entzündungen der Nieren
rheumatische Entzündungen des Darms
rheumatische Entzündungen der Gefäße
rheumatische Entzündungen der Nerven
rheumatische Entzündungen des Gehirns
Diese Organbeteiligungen rheumatischer Erkrankungen sind zum Teil lebensgefährlich und müssen sofort richtig erkannt und behandelt werden. Auf der anderen Seite stehen dem erfahrenen Rheumatologen heute moderne Medikamente und Behandlungsverfahren zur Verfügung, mit denen sich die meisten dieser Organkomplikationen gut beherrschen lassen.

Rheuma ist auch nicht, wie viele meinen, eine Krankheit von alten Leuten. Rheumatische Erkrankungen gibt es auch bei Kindern; sehr schwere rheumatische Erkrankungen mit lebensgefährlichen Organbeteiligungen können sogar bereits Kleinkinder befallen.

Und auch im Erwachsenenalter sind es gerade die gefährlicheren entzündlich-rheumatischen Erkrankungen, die häufig bereits bei jüngeren Erwachsenen beginnen und diesen jungen Menschen ein schweres Leiden aufbürden, wenn die Krankheit zu spät erkannt wird, anfangs unterschätzt wird und nicht von Anfang an ausreichend genug behandelt wird.

5. Wieviele rheumatische Erkrankungsformen gibt es ungefähr?

K) ca. 400
P) ca. 12
S) ca. 120
T) über 1000

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